Zur aktuellen Arbeit
Jetzt, im Februar 2025, liegt die Sanders' Bilder-Fibel von 1846 vor mir. Eine Fibel für deutsche Immigranten-Kinder in den USA im 19. Jahrhundert. Das Besondere: Sie ist zweisprachig: englisch auf der linken Seite, deutsch auf der rechten. Beide Seiten sind identisch in den Wörtern, den Texten, den Abbildungen - nur eben links in Englisch, rechts in Deutsch.
Zweisprachigkeit war nützlich: das Erlernen der Landessprache Englisch zur Erleichterung des Lebensalltags, zur Teilhabe an den Möglichkeiten, die das neue Land bot, sowie das Lesenlernen in der eigenen Herkunftssprache, die auch Familiensprache war, zur Pflege von Sprache und Kultur der früheren Heimat. Die Fibel sollte also zur Zweisprachigkeit beitragen. Wie bewältigte sie diese anspruchsvolle Aufgabe methodisch und mit welchen Inhalten? Das möchte ich herausfinden.
Dabei beschäftigt mich auch der historische Kontext: Die Einwanderung Deutscher in die USA. Warum waren die Menschen emigriert - zu Hunderttausenden, am Ende waren es Millionen. Es waren bittere wirtschaftliche Not, Flucht vor politischer, auch religiöser Verfolgung, Wunsch nach einem besseren Leben. Das "Land der unbegrenzten Möglichkeiten" war dazu ein bevorzugtes Ziel. Es sind die ewigen Migrationsgeschichten. Auch das macht mir diese Fibel spannend.